Die Akte Arzu Özmen
Arzu Özmen war eine deutsch-kurdische Jesidin und Opfer einer innerfamiliären Gewalttat, eines sogenannten Ehrenmordes. In der Nacht zum 1. November 2011 wurde sie von ihren fünf Geschwistern
gewaltsam entführt und an einem unbekannten Ort von ihrem Bruder Osman durch zwei Kopfschüsse ermordet.
Am 16. Mai 2012 verurteilte das Landgericht Detmold Osman Özmen zu einer lebenslangen Haftstrafe. Kirer und Sirin Özmen wurden wegen Geiselnahme sowie Beihilfe zum Mord zu einer zehnjährigen
Haftstrafe verurteilt. Kemal Özmen soll, ebenso wie sein Bruder Elvis, wegen Geiselnahme für fünfeinhalb Jahre ins Gefängnis.
Der Vorsitzende Richter Michael Reineke fand in seiner Urteilsbegründung deutliche Worte: „Arzu ist von ihrem Bruder mit zwei Kopfschüssen hingerichtet worden. Das war ein Mord mit Ansage, es ging
nicht darum, ihr den Kopf zu waschen.“ Weiter führte er aus: „Der Fall Arzu sei keine innerfamiliäre Streitigkeit, es war ein Ehrenmord, nichts anderes.“
Die exakten Todesumstände konnten nicht abschließend ermittelt werden. Noch immer ist nicht klar, wo genau Arzu Özmen ermordet wurde. Ebenso fehlt die Tatwaffe.