Wo ist Arzu Özmen? / 23. Dezember 2011

Am 01. November 2011 wurde die junge Kurdin Arzu Özmen von ihrer  Familie, vier Brüdern und einer Schwester, aus der Wohnung ihres deutschen Freundes gewaltsam verschleppt. Ihr westlicher Lebensstil und der Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, missfielen ihrer Familie. Seit mehr als 50 Tagen gibt es also keine Hinweise über ihren Verleib, und die Familie schweigt weiterhin beharrlich. Die Ermittlungsbehörden stehen vor einem Rätsel. Die an der Entführung beteiligten fünf Geschwister sitzen gegenwärtig in Untersuchungshaft und schweigen gleichfalls zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen. Der Prozess wird vermutlich im April 2012 vor dem Detmolder Landgericht eröffnet.

Um dieser Ungewissheit entgegenzuwirken, initiieren die Freundinnen und Freunde von Arzu eine Aktion, in der sie persönliche Briefe an die Familie schreiben und um Aufklärung bitten. Dieser Akt der Hoffnung und Anteilnahme am Schicksal von Arzu soll die Familie aufrütteln und sie dazu bewegen, endlich zu reden. Es gibt keinen Grund, egal ob religiös motiviert oder nicht, der solch eine Gräueltat rechtfertigt, so Serap Cileli, Vorsitzende von peri e.V.

Unser Verein für Menschenrechte und Integration appelliert an das Gewissen der Familie, sich endlich zu Arzus Verbleib zu äußern. Gerade jetzt, zur Weihnachtszeit, dem Fest des Friedens und der Liebe, sollten auch die Geschwister ihr Gewissen prüfen. Ganz Deutschland sorgt sich um Arzu, ein ganzes Land ist betroffen und wünscht sich eine rasche Aufklärung. Im Namen unseres Vereins und aller besorgten Menschen bitten wir die Familie Özmen, ihrem Herzen einen Stoß zu geben und ihr hartnäckiges Schweigen zu brechen. 

 

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