Peri e. V. lehnt nach wie vor Gedenkstein für Arzu Özmen auf dem Friedhof ab / 26.04.2013

Peri e.V. hat als erste Initiative den Antrag gestellt, einen würdevollen Gedenkstein für die ermordete Arzu Özmen, an einem angemessenen, öffentlichen Ort zu stiften. Inzwischen müssen wir als Verein die Erfahrung machen, vom Mitwirken an der Gedenksteinfrage gänzlich ausgeschlossen zu werden.

Aktuell kann man der Presse entnehmen, dass am Samstag, den 27. April, auf dem Remmighauser Friedhof in Detmold, ein Gedenkstein für Arzu Özmen errichtet wird. Peri e. V. hat in der Vergangenheit mehrfach deutlich zum Ausdruck gebracht, warum der Friedhof einen ungeeigneten Ort für den Gedenkstein darstellt: Friedhöfe sind Orte, die außerhalb der bewussten Wahrnehmung vieler Menschen liegen und im Alltag nur wenig Beachtung finden. Ein zentraler, innenstädtisch gelegener Ort kann sehr viel besser dafür genutzt werden, dass Arzu Özmen nicht in Vergessenheit gerät.

Unser Verein hatte auch einen Sponsor gewonnen, wodurch die Finanzierungsfrage aus unserer Sicht geklärt gewesen ist und wir nur noch auf entsprechende Aussagen der Stadt bezüglich des Ortes gewartet haben.

Was folgte, war eine Mischung aus Zusicherungen, Bedenken und Verzögerungen der Verantwortlichen.

Noch am 16. April sind wir per E-Mail mit dem Hinweis vertröstet worden, dass nach einem Gespräch mit dem Bürgermeister bezüglich unseres Antrages vielleicht Konkreteres zu berichten wäre. Nun mussten wir aus der Presse erfahren, dass in der Gedenksteinfrage eine Entscheidung getroffen worden ist, die unsere vorgebrachten Einwände nicht berücksichtigt. Es wurde von den Verantwortlichen nicht als nötig erachtet, uns darüber zu informieren.

Nun fragen wir uns, warum wir als Verein nicht zeitgleich darüber in Kenntnis gesetzt worden sind?

Offenbar ist eine zentral gelegene Erinnerungsstätte für die Ermordete zu keinem Zeitpunkt gewünscht gewesen, da sie mehr Unfrieden stiften könnte als ein abgelegener Ort des Gedenkens. Wir aber vertreten den Standpunkt: Dort, wo Menschen heimtückisch ermordet werden, weil sie sich den Wünschen ihrer Familie nicht fügen wollen, ist der "Unfrieden" schon längst eingekehrt, und wer diese Tatsache vertuschen möchte, macht sich mitschuldig daran, dass Mordfälle wie dieser immer wieder geschehen. Wieder einmal offenbart sich, dass in unserer Gesellschaft "Rücksicht" auf veränderungsunwillige Menschen wichtiger ist als ein Menschenleben.

Als ein bedenkliches Vorgehen betrachten wir es zudem, dass die Sponsor-Firma, die ursprünglich in unser Vorhaben eingebunden war, nun für den aus unserer Sicht unangemessenen Gegenvorschlag von der Stadt in Anspruch genommen wurde.  Wobei die Firma sicherlich mit bester Absicht gehandelt hat und ihr kein Vorwurf zu machen ist.

Peri e.V. zeigt sich fassungslos über den Mangel an Sensibilität, Fairness und Kooperationsbereitschaft, den wir in dieser Angelegenheit erleben müssen.

 

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Bachgasse 44
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