Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen - Peri e.V. mahnt zum Gedenken: Gewalt gegen Frauen ächten! / 25.11.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Verein zeigt Gesicht! Am Montag den 25. November 2013, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, gedenkt Peri e.V. aller Ehrenmord-Opfer in Deutschland und in anderen Teilen der Welt.

Vor dem Hintergrund dieses Gedenktages erklärt Serap Cileli, erste Vorsitzende von Peri e.V.: “Meine alltägliche soziale und politische Menschenrechtsarbeit versteht sich als Plädoyer für das Ende der Ungleichheit und Unfreiheit der Frauen. Meine Solidarität gilt den weiblichen Opfern von Menschenrechtsverletzungen.”

Noch immer steht die deutsche Politik dem Phänomen “Ehrenmord” hilflos gegenüber, denn zwar werden bei bekannt gewordenen Fällen Täter bestraft und zur Rechenschaft gezogen, eine öffentliche Thematisierung der gesellschaftlichen Strukturen, die Ehrenmorde überhaupt erst begünstigen, findet jedoch allenfalls in Ansätzen statt. Dabei zeigen jüngere wissenschaftliche Untersuchungen immer wieder, dass Ehrenmorde ohne ein entsprechendes soziales Umfeld, in dem nach wie vor strenge traditionelle Verhaltensregeln für Mädchen und Frauen gelten, gar nicht denkbar sind. Aus Ängstlichkeit und falscher Rücksichtnahme bleibt es bis heute jedoch bei eher zaghaften Versuchen, in diese Milieus aufklärerisch hineinzuwirken.

Peri e.V. verurteilt vor diesem Hintergrund alle Menschenrechts-verletzungen, deren Grundlage archaische Ehrvorstellungen und das reaktionäre Festhalten an traditionellen Geschlechterrollen sind. Noch immer werden minderjährige Mädchen verheiratet, noch immer müssen in manchen Einwanderermilieus Schwule und Lesben um ihr Leben fürchten, wenn ihre Veranlagung bekannt wird. Viel zu oft werden solche Missstände als kulturelle Eigenarten verteidigt. Wer schweigt, stimmt zu.

Der aktuell in Wiesbaden verhandelte Fall um den Tod der schwangeren Jolin S. (22) muss der deutschen Gesellschaft als Mahnung und Aufforderung zum engagierten Handeln gelten: Als Hauptverdächtiger gilt Jolins afghanischer Ex-Freund, in dessen Familie die Beziehung zu einer Deutschen und vor allem das gemeinsame Kind als Schande galten. Zu Recht fragt daher Jolins Mutter: “Wie lange sollen wir noch schweigen und alles hinnehmen? Wann werden Gesetze verabschiedet, mit denen man präventiv handeln kann, damit das Leben unserer Kinder geschützt wird? “

Fast 40 Prozent der türkischstämmigen Frauen in Deutschland gaben bei einer Befragung an, dass der Ehemann in bestimmten Fällen das Recht habe, die Ehefrau zu schlagen. Im Hinblick auf Menschenrechte kann es kein Zweiklassensystem geben! Peri e.V. fordert, dass auch die Rechte von Frauen mit muslimischem oder jesidischem Migrationshintergrund gewahrt werden und die Politik nicht länger die Augen verschließt. Richtige Schritte in diese Richtung wären die Einführung eines internationalen Tages zum Gedenken an Ehrenmordopfer sowie das Setzen von Gedenksteinen und -tafeln für alle bisher bekannt gewordenen Ermordeten.

Mit der Aktion “#FaceTheTruth” wollen Peri-Mitglieder nun ein Zeichen setzen. Innerhalb einer Fotostrecke zeigen wir unser Gesicht und erklären, warum wir uns als “peri” für die Beseitigung von Gewalt an Frauen engagieren.

 

Kontakt für weitere Informationen:
Pressestelle peri e.V.
Bachgasse 44
D-69469 Weinheim
E-Mail: kontakt(at)peri-ev.de
Internet: www.peri-ev.de